Zum Start in die zweite Zweitliga-Saison der Vereinsgeschichte, an dessen Ende der Aufstieg in die Bundesliga stehen soll, hätte sich RB Leipzig vermutlich einen anderen Gegner als den FSV Frankfurt gewünscht. Denn gegen die Bornheimer sahen die Roten Bullen im letzten Jahr zweimal nicht besonders gut aus. Reichte es in Frankfurt noch zu einem torlosen Remis, setzte es im Rückspiel eine 0:1-Heimpleite. Nun soll im dritten Anlauf endlich der erste Sieg gegen den FSV her, um von Anfang an die eigenen Bundesliga-Ambitionen zu unterstreichen.
FSV Frankfurt: Viele Optionen in der Offensive
Nach der Rettung am letzten Spieltag der Vorsaison hat der FSV Frankfurt wieder einmal einen größeren Umbruch hinter sich. Unter den elf Abgängen sind mit Vincenzo Grifo (SC Freiburg, war von der TSG 1899 Hoffenheim ausgeliehen), Hanno Balitsch (Waldhof Mannheim) und Patric Klandt (SC Freiburg) auch drei Eckpfeiler der letzten Saison zu finden, deren Verlust mit den zwölf externen Neuzugängen erst einmal kompensiert werden muss.
Für Klandt wird der von der Bank des FC Ingolstadt gekommene Andre Weis im Tor stehen, der das enge Duell mit Sören Pirson gewonnen hat. Von den Neuen hat außerdem Fanol Perdedaj gute Karten, auf der Doppelsechs neben Kapitän Manuel Konrad zu beginnen. Generell stehen hinter der Startelf von Trainer Tomas Oral aber noch einige Fragezeichen. Während die Neuen Dani Schahin und Heinrich Schmidtgal noch Rückstand haben und nicht zum Kader gehören, ist etwa Shawn Maurice Barry eine hochkarätige Alternative für die defensiven Außenbahnen. Der US-Amerikaner könnte rechts verteidigen, womit Alexander Huber wohl die Seite wechseln und Alexander Bittroff verdrängen würde. In der Innenverteidigung scheint sich unterdessen Florian Ballas gegen Vorjahresstammkraft Tom Beugelsdijk durchgesetzt zu haben, während Joan Oumari seine Wechselgedanken wohl ad acta gelegt hat und gesetzt ist.
Richtig interessant wird es aber in der Offensive, wo die Neuzugänge Besar Halimi und Yann Rolim sowie der weiterverpflichtete Timm Golley flexible Alternativen darstellen. Gut möglich ist aber auch, dass mit Zlatko Dedic und Edmond Kapllani die beiden Routiniers stürmen und von den bewährten Kräfte Denis Epstein und Mario Engels flankiert werden.
Grundsätzlich hofft man beim FSV, dass einer verpatzten Generalprobe eine erfolgreiche Premiere folgt. Denn die vermeintliche A-Elf unterlag vorige Woche Drittliga-Neuling Kickers Würzburg mit 1:3. Schon zuvor fielen die Testspielergebnisse gegen stärke Gegner wie Regionalligist Wormatia Worms (2:1), den österreichischen Erstligisten SV Grödig (2:1), den tschechischen Erstligisten FK Jablonec (2:2) oder Rapid Wien (0:2) durchwachsen aus.
RB Leipzig: Große Konkurrenz und große Qualität
RB Leipzig hat mit Joshua Kimmich (FC Bayern München) zwar auch einen Leistungsträger ziehen lassen müssen, ansonsten einen ohnehin schon starken Kader aber mit zehn Neuzugängen auf ein nochmal höheres Niveau gehievt. Mit Sportdirektor Ralf Rangnick, der sich wegen der Nicht-Verfügbarkeit seiner Wunschkandidaten Thomas Tuchel und Markus Gisdol kurzerhand selbst auf die Bank setzte und mindestens ein Jahr lang in Doppelfunktion tätig sein wird, verfügen die Roten Bullen nun zudem über einen aufstiegserfahrenen Trainer.
Rangnick hat im Laufe der Vorbereitung deutlich gemacht, mit dem neuen 4-2-2-2 noch mehr als ohnehin schon auf schnelles Umschaltspiel und extrems Pressing setzen zu wollen. Dafür hat der erfahrene Fußball-Lehrer nun auf praktisch allen Positionen zwei Hochkaräter zur Verfügung. So kämpfen in der Innenverteidigung trotz des Ausfalls von Marvin Compper mit Tim Sebastian und Lukas Klostermann sowie den Neuzugängen Willi Orban und Atinc Nukan vier Akteure um nur zwei Plätze. Ähnlich sieht es vor der Abwehr aus, wo Rani Khedira und Diego Demme allem Anschein nach erst einmal Dominik Kaiser und Stefan Ilsanker den Vortritt lassen müssen.
Im offensiven Mittelfeld, dem aus Rangnicks Sicht für den gan großen Erfolg entscheidenden Mannschaftsteil, scheint Emil Forsberg nach starker Vorbereitung gesetzt. An der Seite des Schweden hoffen Massimo Bruno und Marcel Sabitzer, die vor einem Jahr verpflichtet und zunächst an Red Bull Salzburg verliehen worden sind, auf den Zuschlag. Sabitzer ist genau wie Nils Quaschner zwar auch eine Option für die Spitze, doch dort sind erst einmal Yussuf Poulsen und Davie Selke eingeplant.
In den Testspielen zeigte RB Leipzig seine hohe Qualität bereits. Alle sieben Begegnungen wurden gewonnen. Mit Hapoel Tel Aviv (3:0), dem FC Southampton (5:4), Slovan Liberec (3:1) und Rubin Kasan (1:0) wurden dabei auch einige namhafte Gegner bezwungen.
Frankfurt – Leipzig live im TV & Stream
Live-Übertragung: Sky (heute ab 15.15 Uhr) sowie im Live-Stream bei SkyGo – jeweils auch in der Konferenz
Zusammenfassung im Free-TV: ARD Sportschau, ab 19.00 Uhr
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